Cantamus-Infos
Lern-mp3s sind für die meisten Chorsänger eine unverzichtbare Hilfe beim Vorbereiten von Proben und Konzerten.
Doch nur von wenigen Werken gibt es professionell eingesungene Lern-CDs (wie die Reihe „Chorsingen – leicht gemacht“ von musicpartner), zumeist sind es Audio-Files mit einem mehr oder weniger charmanten elektronischem Sound – und OHNE Text.
Seit einigen Jahren sind KI-Stimmen (also computergenerierte) Stimmen auf dem Markt und leisten Erstaunliches. Und dank dieser Technik ist es nun auch möglich, die Lern-mp3s nicht mehr nur instrumental, sondern auch mit gesungenem Text zu erstellen.
Cantamus ist eine App https://cantamus.app/, mit deren Hilfe man sich nicht nur die Noten sondern auch den Text von einer KI-Stimme vorsingen lassen kann. Diese KI-Technologie hat in den letzten Jahren zwar erstaunliche Fortschritte gemacht. Aber die Technologie hat (noch) ihr Grenzen; ein paar Dinge sind deshalb bei den Cantamus-Files leider noch nicht immer gut gelöst: Cantamus kann nur eine Handvoll Sprachen (z.b. kein Französisch), und auch die Swing-Phrasierung (Shuffle) gibt es leider nicht.
Sprachen:
Aktuell unterstützt Cantamus nur Lateinisch, Englisch, Deutsch, Spanish und Catalan. Und dann auch immer nur eine, d.h. wenn mittendrin ein Satz in einer anderen Sprache vorkommt, dann ist diese zumeist fast unverständlich.
Auch innerhalb einer Sprache erkennt die KI nicht alle Worte, sondern spricht sie immer nach „Schema F“ aus.
Man kann mit relativ großem Aufwand einzelne Vokale korrigieren, aber bei größeren Änderungen kommt man hier sehr schnell an seine Grenzen.
Aber „unterm Strich“ überwiegt der Vorteil der gesungenen Files mit Textganz ganz zweifellos!
Rhythmen:
auch bei den Rhythmen stimmt leider einiges nicht. Komplizierte Rhythmen (Quintolen, Septolen etc.) werden hin und wieder nicht richtig wieder gegeben (das kommt aber zum Glück auch nur sehr selten vor).
Was (mir) besonders fehlt, ist der „Swing“, also die „Interpretation“ von normalen Achteln in die swingenden Triolen-Achtel (Stichwort: „straight zu shuffle“). Hier müsst ihr leider die Töne und den Text „straight“ lernen und dann selbst den „swing“ hinzu fügen.
Atempausen:
Eine synthetische Stimme muss nicht atmen 🙂 Deshalb kann die KI non-stop singen. Bitte atmet dort, wo wir es in den Proben vereinbart haben.
Schlusskonsonanten
Ich könnte zwar alle ausgemachten Stellen in der Notation verändern, damit die KI die richtigen Schlusskonsonanten spricht, das würde aber das Notenbild sehr verändern. Darum bitte ich euch, auch hier die Abmachungen, die wir in der Probe festlegen, zu singen, und nicht die der KI zu übernehmen.
und noch ein Hinweis für die Tenöre:
Während es bei uns üblich ist, dass die Tenöre aus einem (oktavierten) Violinschlüssel singen, sind in vielen anderen Ländern die Männerstimmen einheitlich im Bassschlüssel notiert. So haben die Entwickler von Cantamus den „Tenorschlüssel“ einfach nicht berücksichtigt. Ich habe bislang auch noch keine Möglichkeit gefunden, das Notenbild und die Sprachausgabe zu „synchronisieren“ (entweder stimmt das Notenbild ODER die Stimmlage – beides geht offensichtlich nicht). Aber ich bleibe dran…
Kurzanleitung
ich habe euch eine kurze Video-Anleitung für die ersten Schritte mit Cantamus erstellt:
Anmeldung
hier geht’s zur Anmeldeseite:
Hier gibt’s Fragen und Antworten, die sogenannten „FAQs“, rund um Cantamus:
Theoretisch müsste es mit jedem Browser funktionieren, aber eben doch nicht immer (mal stimmt die Darstellung nicht, mal fehlen Bedienelemente) Die Entwickler von Cantamus empfehlen den Chrome Browser – für diesen Browser sei Cantamus entwickelt worden. Ich selbst verwende Firefox (bislang ohne Probleme). Aber wenn ihr Fehler habt, die ihr euch nicht erklären könnt, dann probiert doch einfach mal den Chrome-Browser aus; wenn die Fehler dann weg sind, wäre ja alles wie gewünscht. Bei der allerersten Anmeldung kann es passieren, dass der Anmeldelink nicht funktioniert. In diesem Fall kann es sein, dass deine E-Mail-Adresse bereits hinterlegt ist, und der Link nicht noch einmal angeklickt werden kann. Das Gleiche passiert auch, wenn ihr versucht, euch über den Anmeldelink einzuloggen. Dieser Link, den euch Cantamus zusendet, funkioniert nur ein einziges Mal – zur Registrierung. Bei diesem Vorgang vergebt ihr dann ein Passwort, das ihr in der Folge zum Einloggen benötigt. Am besten meldet ihr euch dann immer über: an. Wenn ihr Cookies aktiviert habt, müsst ihr euch bei erneutem Anklicken der Seiten für einen längeren Zeitraum (ich glaube 4 Wochen) nicht mehr mit Benutzernamen und Passwort anmelden, sondern gelangt jedes Mal direkt auf die Startseite. Bei Problemen mit der Einwahl hilft es fast immer, dass du dich einfach über die Login-Seite anmeldest: Klicke dann auf „Forgot your password?“ und folge den Anweisungen. Cantamus musst du immer über einen Browser aufrufen, d.h. du kannst dich mit jedem PC, Mac, Tablet, Smartphone etc. einwählen, solange dieses Gerät über einen Browser und eine Internetverbindung verfügt. Nein. Das Tempo ist durch die hinterlegte musicxml-Datei definiert. Notlösung: Man kann sich seinen Mix als wav-Datei herunter laden und dann das Tempo mit z.B. dem Quicktime-Player oder einem anderen Player verändern. Nein, das geht leider nicht. Jedes Mal, wenn ihr ein neues Stück anwählt, sind die Einstellungen wieder auf dem Standardwert. Man kann sich seinen persönlichen Mix natürlich herunter laden und als .wav-Datei speichern. Dann hat man genau seinen Mix, aber leider nicht mehr die Möglichkeit, dass das Notenbild „mitläuft“. Bei der ersten Anmeldung bei Cantamus vergebt ihr ein Passwort! Dieses Passwort hat nichts mit den sonstigen Passwörtern des Solitude-Chors zu tun (Passwörter für interne Seiten, den Vereinsplaner oder sonstigen). Wenn ihr euch aber nicht mehr an das Passwort erinnern könnt, müsst ihr auf der Anmeldeseite nur auf „forgot your password“ klicken, dann bekommt ihr eine Mail zugeschickt, über die ihr dann ein neues Passwort festlegen könnt. Die Sound-Datei liegt auf dem Cantamus-Server (nicht auf eurem Rechner). Wenn ihr Cantamus bzw. eine der Dateien ladet, muss diese zunächst auf euren Rechner in den Zwischenspeicher geladen werden. Dies kann je nach Internet-Verbindung einige Sekunden dauern – in dieser Zeit ist eine Wiedergabe nicht möglich (dass das System arbeitet, seht ihr am sich drehenden Symbol) Sollte es auch nach längerer Zeit nicht funktionieren solltet ihr die Internetverbindung checken (ohne Internet-Verbindung geht es nicht!) und vielleicht einfach den Refresh-Button klicken (dieser ist bei den meisten Browsern bei den Vor- und Zurück-Pfeilen zu finden; zumeist ein Kreis mit einem Pfeil). Auch wenn ihr Cantamus „offen“ gelassen habt, und es nach Stunden oder Tagen wieder starten wollt, kann es sein, dass es nicht läuft. Dann müsst ihr die Seite „refreshen“ (im Zweifel Seite schließen und neu aufrufen). Wenn all das nicht hilft, dann müsst ihr mal eure Hardware checken: Es kann vorkommen, dass die angezeigten Noten nicht synchron zum Ton sind. Grund ist die sogenannte Latenz (in einfachen Worten: die Laufzeit, die das Signal von eurem Rechner zum Server und wieder zurück braucht). Lösung: in der Fußzeile ganz rechts findet ihr „Einstellungen“ (das Zahnrad-Symbol) =. Klickt darauf und es erscheint ein Fenster, in dem die aktuelle Latenz angezeigt wird (Anmerkung: je kleiner die Zahl umso besser, d.h. in dieser Zeit ist das Signal einmal von eurem Rechner zum Server und wieder zurück gekommen – ein guter Wert liegt unter 40 ms) Klickt auf den „Run Calibration“-Button und folgt den Anweisungen (wenn ihr mit Kopfhörer arbeitet, müsst ihr diesen für diesen Vorgang ausstecken, sonst „hört“ das System den Ton nicht). …und „Vorsicht“: es ertönt ein realtiv lauter Pfeifton. Die Anmeldung geht in mehreren Schritten:
Welchen Browser soll ich verwenden
Der Anmeldelink funktioniert nicht
Kann ich Cantamus auf verschiedenen Geräten nutzen?
Kann man das Tempo der Wiedergabe ändern
Kann man die Mixer-Einstellungen speichern?
Ich kann mich nicht anmelden
Ich höre keinen Sound/Ton
Meine Noten laufen nicht synchron zum Sound
Wie läuft die Anmeldung zu Cantamus